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Demokratie und Aktion

70. Jahrestag Ermordung der Widerstandskämpfer der Reseau Alliance

Bild: OB Gert Hager gedenkt der Toten französischen Widerstandskämpfer

OB Gert Hager gedenkt der Toten französischen Widerstandskämpfer

 Auf den  Tag genau vor 70 Jahren mussten 25  Anhänger der Reseau Alliance, einer französischen Widerstandsgrupe in der NS-Zeit  in Pforzheim ihr Leben lassen.

 

Unter dem Vorwand, sie würden freigelassen, wurden die 18 Männer und sieben Frauen aus dem Pforzheimer Gefängnis zu einem Bombentrichter nahe dem heutigen Wildpark gebracht und dort durch Genickschuß ermordet. Zuvor waren sie bereits brutal gefoltert und gequält worden. An dieses traurige Datum erinnerte heute eine Kundgebung  am Denkmal  für die ermordeten Reseau-Mitglieder, an der leider nicht die französische  Delegation unter Leitung von Mireille Hincker (Souvenir Francaise) wegen Krankheit  teilnehmen konnte. Vor sechs Jahren im Jahr 2008 war dieses Denkmal mit den Fotos der Ermordeten  feierlich der Öffentlichkeit übergeben worden, mit  Beteiligung u.a. von Souvenir Francaise .

Der Pforzheimer Oberbürgermeister Gert Hager begrüsste am 30.11. 2014 gegen 11 Uhr die rund dreissig Teilnehmer, OB Hager würdigte den Mut der Widerstandskämpfer die ihr Leben und auch ihre persönliche Zukunft für ihr Land  geopfert hatten. Nach dem Krieg wurden die inzwischen exhumierten NS-Opfer der Öffentlichkeit vorgestellt, die daran vorbeiziehen musste. Ein Angestellter der Stadtverwaltung hatte damals den Franzosen (wohl recht würdelos) zunächst  für die  anschliessende Überführung nach Frankreich  eine Rechung (in Höhe von 5400 DM) präsentiert, die aber nach  Veröffentlichung durch die Zeitung Le Figaro wieder storniert wurde.

OB Hager lobte noch die Aussöhnung sowie die deutsch-französische Freundschaft , hier lokal Pforzheim mit  St.Maur (Paris)..Und plädierte für eine weitere Aufarbeitung der NS-Zeit.

Der ehemalige Lehrer Gerhard Brändle, der viele Initiativen in der Aufklärung von NS-Verbechen angestossen hatte, sagte, dass es Zeit wäre auch die anderen Pforzheimer Widerstandskämpfer hier mit einem eigenen Denkmal zu ehren, nannte Namen wie Karl Schroth oder Rudolf Pöhler, sowie Adolf Baier und Edgar Ginsberger, die beide auch gegen Franco im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatten.

Da Madame Mireille Hincker verhindert war, las die stv. Kulturamtsleiterin Angelika Müller-Tischer eine Grußbotschaft von ihr vor. Dabei auch zitierend aus einem berührenden Brief einer damals getöteten Widerstandskämpferin kurz vor ihrer Ermordung u.a.durch den SS-Mann Julius Gehrum (Tiefenbronn).. Teilnehmer legten anschliessend 25 weisse Nelken als Gedenken an die Ermordeten nieder.

Kritik an der etwas lieblosen Gestaltung der Gedenkstätte wurde von OB Gert Hager uns gegenüber so beantwortet: „Man habe eine freie Gestaltung gewollt, ohne eine Einzäunung wie Ketten usw. „

(Wenigstens hätte man die zahlreichen Blätter vorher durch die Stadtgärtnerei entfernen lassen können..?)

In Kehl an der Europabrücke  gibt es am Rhein zwei  weitere Gedenkstätten, eine auf deutscher Seite, eine auf französischer Seite, mit der Inschrift: „Gestorben für uns, für ein Europa ohne Barbarei."

 

Weitere Infos dazu unter:

http://www.pfenz.de/wiki/Erschießung_französischer_Widerstandskämpfer

 

http://www.pfenz.de/wiki/Kategorie:NS-Gegner

30.11.2014

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